Ursprünglichen Grundriss jetzt wiederhergestellt
Herzebrock-Clarholz (das). Rund 25 000 Euro wird den Freundeskreis Propstei Clarholz die Einrichtung des Museums in den Räumen des ehemaligen Prämonstratenserklosters jetzt noch kosten. Geld, das in Restaurierung und Herstellung der Räume neben der Klosterküche fließt. Nachdem im Oktober die Entkernung des Untergeschosses begann, ist jetzt der ursprüngliche Grundriss wieder hergestellt.
Davon machten sich interessierte Mitglieder des Freundeskreises anlässlich der Hauptversammlung ein Bild. Restaurator Werner Schumacher gab Informationen und berichtete vom Stand der Arbeiten. Die Instandsetzung der Gästezimmer im oberen Bericht ist demnach abgeschlossen. Die jetzt vorhandene Treppe sei um 1820 in der zweiten Vermietungsphase des Gebäudes nach der Säkularisation eingerichtet worden. Das stellte Professor Dr. Johannes Meier bei seinen späteren Ausführungen fest. Früher war an dieser Stelle keine Treppe, die die Gästezimmer des Klosters und die Räume des Wirtschaftsverwalters verband. Die oberen Räumlichkeiten waren lediglich durch die Haupttreppe in der Propstei und den dortigen Flur erreichbar. Dort existiert jetzt eine Zwischenwand, die das zukünftige Museum von der Wohnung trennt.
Die Böden des zukünftigen Museums sind fast 300 Jahre alt und bestens erhalten. „Eiche ist hart wie Stein“, so Werner Schumacher, der auf die Decke hinweist. Die so genannte Kölner-Decke wird demnächst wieder in der ursprünglichen Farbe Weiß erstrahlen. Als Stuck-Putz angelegt, fallen insbesondere die Ornamente wie Trauben oder Blumen ins Auge. Sie wurden nach Auskunft Schumachers nicht vorab gefertigt, sondern aus dem Putz herausgearbeitet.
Ein Dankeschön richtete Professor Dr. Werner Freitag als Vorsitzender an die Bürgerstiftung, die das Projekt finanziell unterstützt hat. Auch seitens der Deutschen Stiftung Denkmalschutz liege inzwischen ein Zusage über die Förderung in Höhe von rund 8600 Euro vor. Und angesichts der noch ausstehenden Kosten um 25 000 Euro zeigte sich der Vorsitzende optimistisch. Insbesondere nach dem positiven Bericht des Schatzmeisters Heinz Tegelkamp. Einstimmig erfuhren er und der Vorstand Entlastung.
Im Rückblick konnte Professor Dr. Werner Freitag ein interessantes Jahr Revue passieren lassen. „50 Trauungen haben wieder im Kapitelsaal stattgefunden“, fügte Marion Pavenstädt-Westhoff als zweite Vorsitzende hinzu und verband damit einen Dank an die Familie Steppeler, die sich um Aus- und Herrichtung des Raumes kümmert.
Mit Blick auf das Jahresprogramm der kommenden Monate stellte Professor Dr. Werner Freitag heraus, dass sich der Brandschutz im Kapitelsaal als kompliziert erweist. Als Ergebnis der Brandschau lasse sich festhalten, dass bei den Veranstaltungen im Kapitelsaal ohne geforderte Maßnahmen höchstens 30 Personen eingelassen werden dürften. „Das wäre das Ende unserer hochklassigen Konzerte“, so der Vorsitzende. Einen Ausweg biete die Installation eines zweiten Ausgangs zur Nachbarwohnung. Ein Vorschlag des Kanzleidirektors Wrede, den auch die Brandschutzbeauftragten akzeptiert hätten. Aufgrund der laufenden Arbeiten zum Museum wird der Freundeskreis diese Maßnahme allerdings erst im Lauf des Jahres umsetzen. 2006 wird demnach in der Reihe „Kultur im Kapitelsaal“ auf ein Konzert verzichtet.