Kloster Clarholz
Kellnerei-Museum mit restauriertem Gemälde eröffnet
Herzebrock-Clarholz (das). Um eine kulturhistorische Attraktion reicher ist jetzt das „Museum in der Kellnerei“: Passend zu den 875-Jahr-Feierlichkeiten der Orte Lette und Clarholz ist es dem Freundeskreis Propstei gelungen, das Stiftungsbild in restauriertem Zustand der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Über Jahrzehnte fristete es ein eher unbedachtes Dasein im oberen Flur der Propstei. Auf Initiative des Freundeskreises, mit Einwilligung des Fürstenhauses Bentheim-Tecklenburg und finanzieller Unterstützung des Vereins sowie aus der politischen Gemeinde ist es gelungen, das spätbarocke Werk ins angemessene Licht zu rücken. Es zeigt Ritter Rudolf von Steinfurt, der seine Besitztümer in Westfalen und in der Nähe Vollenhoves vor 875 Jahren dem Orden der Prämonstratenser stiftet.
„Den nachfolgenden Generationen ist es so möglich, die Geschichte des Dorfes bildlich zu sehen“, freute sich Gottfried Pavenstädt als Vorsitzender des Freundeskreises. In großer Runde interessierter Gäste hielt er einen kurzen historischen Abriss und konstatierte, dass die Restaurierung „hervorragend gelungen“ sei. Ein Lob, das insbesondere Restaurator Andreas Eichholz freute. „Das werde ich an meine Frau weitergeben“, so der Fachmann in den Räumen der Kellnerei, wo das Werk einen passenden Platz gefunden hat. Denn die tatsächliche Instandsetzung wurde von Malgorzata Eichholz-Maj ausgeführt, die zur Vorstellung leider verhindert war.
So übernahm Andreas Eichholz die Information über die ausgeführten Arbeiten. „Die aktuelle Maßnahmen waren nicht die ersten Arbeiten, die an dem Werk durchgeführt wurden“, so Eichholz. Ein Hinweis auf der Rückseite des Gemäldes bestätigte, dass das Bild 1779 – vermutlich durch einen Mönch des Prämonstratenserordens – ein erstes Mal in Stand gesetzt wurde. „Wir haben das Bild in einem sehr verdunkelten Zustand vorgefunden.“ Der Firnis sei vergilbt gewesen, ein normaler Vorgang über die Jahrhunderte. „Wir haben den Firnis abgenommen, das Bild gereinigt, Fehlstellen ausgebessert und dann wieder lichtstabiles Firnis aufgebracht.“ Erst danach habe seine Frau an einigen Stellen retuschiert. „So ist der Unterschied zwischen Rekonstruktion und Original direkt zu erkennen“, wies Andreas Eichholz hin. Zur Arbeitszeit von vier Monaten kommentierte er, dass die notwendigen Trocknungszeiten einfach ihre Dauer hätten.