– Der Schriftführer –
Prof. Dr. Werner Freitag
20. Dezember 2002
Liebe Mitglieder und Freunde,
es ist bereits zur guten Tradition unseres Freundeskreises geworden, den Weihnachtsgruß mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr und einem Ausblick auf das neue Jahr zu verbinden. Diesmal ist es der Schriftführer des Freundeskreises, der Ihnen im Namen des Vorstandes und auch im Namen unserer Beiräte Weihnachtsgrüße und Informationen über die Aktivitäten unseres Vereins übermittelt.
Zunächst der Rückblick: Unsere Veranstaltungen im Frühsommer und Herbst stießen auf eine gute bis sehr gute Resonanz. Das Konzert mit Gudrun Elpert-Resch und Norman Shetler erwies sich als musikalischer Hochgenuss; die Temme-Lesung, gestaltet von unserem Mitglied Heiner Schürmann, war unterhaltsam und anregend; der Vortrag von Bernward Kröger über das Tagebuch von Abbé Henry zeigte das Kloster Clarholz als Asyl für verfolgte Geistliche aus Frankreich. Unsere Vortragsreihe „Kirchengeschichte in der Zehntscheune“ fand 2002 bereits zum zehnten Male statt. Unter dem Leitthema „Religiöses Brauchtum in Geschichte und Gegenwart“ wurden die brauchmäßige Begleitung der Lebensstationen, der Umgang mit dem Unfalltod auf der Straße, die Primiz als Fest eines ganzen Dorfes und das Weihnachtsbrauchtum vorgestellt. Zu den ersten beiden Vorträgen ist noch zu vermerken, dass neben Freundeskreis und VHS Reckenberg-Ems auch die katholische Kirchengemeinde St. Laurentius im Rahmen der Pfarrmission zum Besuch einlud, so dass die Beteiligung groß war. Den Abschluss unseres Jahresprogramms bot vor über 250 Zuhörern der Kammerchor der Philharmonie St. Petersburg „Rossika“. Die großartigen Stimmen der Sänger und Sängerinnen ließen in der ehrwürdigen Clarholzer Klosterkirche die geistliche Musikkultur, besonders die der russischen Klöster, gegenwärtig werden. Wenn Sie an den Vorträgen im Rahmen der „Kirchengeschichte in der Zehntscheune“ oder am Konzert mit „Rossika“ nicht teilnehmen konnten, besuchen Sie unsere Internetseite (www.propstei-clarholz.de). Die informativen Artikel in der „Glocke“, die unsere Mitglieder Judith Ahlke (Rossika) und Dr. Ulrich Gehre (Kirchengeschichte) verfassten, sind unter „Pressespiegel“ zu finden.
Zum Rückblick gehört auch die Schilderung von Schwierigkeiten: Zwar konnten wir im April 2002 eine Wohnung in der Propstei anmieten, doch wird sich der Beginn der Renovierung verzögern, da wir zunächst die sehr kostenintensive Installation einer Außentreppe zum Zwecke des Brandschutzes vorzunehmen haben. Mehr dazu erfahren Sie auf der nächsten Jahreshauptversammlung im Frühjahr. Inzwischen sind aber die Arbeiten im Gartenbereich weitgehend abgeschlossen worden; der Durchstich zwischen Gräfte und Börne sowie die unlängst erfolgte Bepflanzung unseres Grundstücks an der Börne mit Obstbäumen lassen die Erfolge unserer Garteninitiative auch optisch deutlich werden.
Nun zur Vorschau auf das Jahr 2003: Im Zentrum der Arbeit unseres Freundeskreises wird die Erinnerung an die Säkularisation des Prämonstratenserklosters Clarholz vor 200 Jahren stehen: Vorträge, ein großes Konzert im Herbst und die „Kirchengeschichte in der Zehntscheune XI“ thematisieren das Ende des Klosters. Wer schon jetzt mehr über die historischen Hintergründe der Säkularisation erfahren möchte, dem sei der von unserem Vorsitzenden Johannes Meier herausgegebene Sammelband „Clarholtensis Ecclesia“ zum Kauf empfohlen (s. Rückseite). Als Fachkollege von Herrn Meier kann ich Ihnen versichern, dass das Werk trotz seines Erscheinens im Jahr 1983 seine wissenschaftliche Aktualität behalten hat.
Die von Hubert Maibaum und Johannes Meier konzipierte Fahrt „Auf den Spuren der Prämonstratenser (X)“ wird vom 30. April bis zum 4. Mai 2003 ebenfalls die Kloster-Säkularisation beleuchten. Es soll der Blick auf das Ende einiger Klöster im Norden Frankreichs gerichtet werden. Besucht wird u.a. die Abtei Dommartin, deren Prior Jean Baptiste Henry ja dann in Clarholz Asyl fand.
Alle weiteren Informationen über das umfangreiche Programm 2003 können Sie schon jetzt auf unserer Internetseite einsehen; ein Prospekt wird Ihnen im Frühjahr per Post zugehen.
Liebe Mitglieder und Freunde, das Weihnachtsfest ist auch in unserer säkularisierten Welt ein besonderer Anlass zum Innehalten und zum Nachdenken. Die Menschen spüren trotz all des Trubels (und des Wartens auf eine gute Konjunktur), dass sich im Weihnachtsfest Hoffnungen, Sehnsüchte und Verheißungen bündeln. Das Offertorium der ersten Messe zu Weihnachten bringt diesen Aspekt zum Ausdruck: „Freuen sollen sich der Himmel und jauchzen soll die Erde vor dem Angesicht des Herrn, denn jetzt ist Er da“ (Psalm 95, zit. n. Schott 1934).
In diesem Sinne verbleibe ich mit herzlichen Weihnachtsgrüßen, Ihr
Werner Freitag