Seit 25 Jahren ein Name, der Identität schafft
Herzebrock-Clarholz (das). „Diese 25 Jahre mit dem Doppelnamen haben unserer Gemeinde gut getan“: Gottfried Pavenstädt zieht als Vorsitzender des Freundeskreises Propstei ein positives Fazit. Die Feierstunde anlässlich des Jahrestags wurde am Sonntag auch von Dr. Herbert Schnoor begleitet. Der SPD-Politiker war 1985 Innenminister des Landes und ein Fürsprecher der Änderung.
Dass der Freundeskreis geladen hatte, gründete unter anderem auf der Mitwirkung des wissenschaftlichen Beirats Professor Dr. Johannes Meier. „Er hat damals die Diskussion eröffnet“, informierte Pavenstädt die Gäste, die nach dem Hochamt ins Konventhaus gekommen waren. Als Laudator zur Clarholzer 850-Jahr- Feier habe er gewusst, dass er mit der Initialzündung einen politischen Akzent in die Ansprache brachte, so Professor Meier. „Ich habe den Vorschlag unabgesprochen unterbreitet“, blickte er zurück. Sein Hinweis, ob es im Jubiläumsjahr nicht angebracht sei, den Doppelnamen zur Taufe in Düsseldorf anzumelden, fand Gehör.
Nicht zuletzt aufgrund einer Kette von Argumenten, mit der er im Anschluss seine Idee untermauerte habe, so Meier. Unter anderem sei kein amtlicher Erlass gefunden worden, der das bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gebräuchliche Herzebrock-Clarholz offiziell abgeschafft habe. „Das ist wohl einfach außer Gebrauch gekommen“, so der Professor zur späteren Amtsbezeichnung Herzebrock.
An den Tag der Urkundenübergabe erinnerte sich auch Herbert Schnoor: Am 26. April 1985 war es so weit. „Unsere erste Begegnung hat mich sehr beeindruckt“, so der ehemalige Innenminister. Er stellte heraus, dass Namen Identität schüfen. Er trat zudem mit eine Bitte an die Gäste der Feierstunde heran: „Bewahren Sie als Westfalen auch die plattdeutsche Sprache!“
Als Präsent überreichte Gottfried Pavenstädt dem SPD-Politiker ein Heimatbuch sowie eine Kopie seines 25 Jahre alten Eintrags aus dem Goldenen Buch der Gemeinde sowie eine Kopie der Urkunde des Ministeriums, die den neuen Namen bescheinigt. Die Aufregung des Tags ließ Dieter Mersmann, 1985 verantwortlicher Bürgermeister, Revue passieren.
Wie läuft der Tag ab, wie sieht die Urkunde aus? Zumindest bei der zweiten Frage sei man ein bisschen enttäuscht gewesen, so Mersmann. Denn letztlich bestand sie im Grundsatz nur aus der Genehmigung des Ratsbeschlusses. „Aber es war vor 25 Jahren ein herausragendes Ereignis, und unsere Bürger können sich in Herzebrock-Clarholz gut aufgehoben fühlen.“