Studienfahrt auf Mönchsspuren
Herzebrock-Clarholz (gl). Zum zehnten Mal seit 1994 veranstaltete die Volkshochschule Reckenherg-Ems in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Propstei Clarholz eine Studienfahrt auf den Spuren der Prämonstratenser Mönche. Dieses Mal führte die Reise unter Leitung von Prof. Johannes Meier und Studiendirektor Hubert Maibaum zu den gotischen Kathedralen in Laon, Reims, Amiens, Beauvais und zu den Wurzeln des Ordens im Norden Frankreichs.
Wichtigstes Ziel war das Mutterkloster Prémontré“ in der Nähe von Laon; hier gründete Norbert von Xanten im Jahre 1120 den nach dem Ort benannten Prämonstratenser-Orden. Weitere Ziele waren die Abteien Leffe und Floreffe.
Einen Kontrast zu diesen prächtigen Anlagen erlebte die Reisegruppe in den ehemaligen Klöstern von Ressons und Demmartin. Sie wurden während der französischen Revolution zerstört und fungieren heute als Bauernhöfe. Der Prior von Ressons, Jean Baptiste Henry, und drei Chorherren aus Demmartin lebten im Kloster Clarholz im Exil, weil sie vor den Gewaltakten der französischen Revolutionäre flüchten mussten.
In Ressons war nur eine Kirche erhalten geblieben, die gerade noch vor dem endgültigen Abbruch gerettet werden konnte. In Demmartin konnte man nur noch erahnen, wie groß und prächtig die Klosterkirche einmal gewesen sein musste. Efeu überwucherte die Ruinen. Mauerreste und Säulenfundamente waren stumme Zeugen der Zerstörungswut.
Bereist man den Norden Frankreichs, so kann man nicht umhin, auch des letzten Jahrhunderts zu gedenken. Zwei Weltkriege haben dort getobt; ungezählte Menschen haben in grausamsten Schlachten an der Somme ihren Tod gefunden. Die Reisegruppe hat einen Soldatenfriedhof in Bourdon bei Amiens besucht, der vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge angelegt wurde als Mahnung zum Frieden und zur Aussöhnung der Völker.