Freundeskreis der Propstei Clarholz
Gästewohnung des Propstes für Ausstellungen und Empfänge
Herzebrock-Clarholz (ja). „In diesem Jahr wird gewaltig was getan werden“, stellte Gottfried Pavenstädt während der Mitgliederversammlung des „Freundeskreises Propstei Clarholz“ in der Clarholzer Zehntscheune fest. Die Entschlammung der Außengräfte wird fortgesetzt, die Innengräfte mit einem Inselgarten angedeutet (beide Gräften werden ihre Frischwasserzufuhr durch Oberflächenwasser beziehen), Hecken werden zu den privat genutzten Gärten von der Börne bis zur Zehntscheune angepflanzt, die Mauern mit den Löwen der Zuwegung zur Propstei saniert. Der Ehrenhof wird nach historischen Vorlagen bepflanzt und, sobald die Genehmigung vom Landschaftsverband vorliegt, die Verbindung zwischen Gräfte und Börne geschaffen werden. Damit soll der größte Teil der historischen Klostergärten und des Klostervorplatzes wieder hergestellt sein. „Die dann geschaffenen Konturen werden den Vorläufern in zeitgemäßer Form nahekommen“, wie erster Vorsitzender Prof. Dr. Johannes Meier erläuterte. Die Anlage der Klostergärten ist eingebettet in das EXPO-Projekt „Gartenlandschaft“ in Ostwestfalen-Lippe und wird darüber hinaus – wie der Klostergarten in Herzebrock – von der Gemeinde unterstützt. 70 Prozent der vorgesehenen Mittel werden laut Gottfried Pavenstädt vom Land Nordrhein-Westfalen gestellt. Ein eigens gegründeter Arbeitskreis hat bereits den ersten Garten an der Südseite fertiggestellt.
Es folgen in diesem Jahr der Inselgarten an der Nordseite und der Garten hinter dem Pfortenhaus. Die Gestaltung des Wirtschafts- und Ehrenhofes ist für 2003 vorgesehen. Der geplante Straßenbau der B 64 neu macht die Einbeziehung der Axtbachauen laut Johannes Meier besonders problematisch. 1998 hat der Freundeskreis den Kapitelsaal der Propstei angemietet. Er dient als Veranstaltungsort für Konzerte, Vorträge und standesamtliche Trauungen (29 in 2001). Für den Unterhalt und die Pflege kommt der Freundeskreis gemeinsam mit dem Heimatverein Clarholz auf.Jetzt ist es beiden gelungen, darüber hinaus die ehemalige Gästewohnung des Propstes im Ostflügel der Propstei anzumieten. Der Eingang erfolgt über die Klosterküche. Für die Renovierung muss noch ein Konzept erarbeitet werden. Marion Pavenstädt-Westhoff erläuterte die geplante Nutzung: Das Obergeschoss soll ein Museum für wechselnde und dauernde Ausstellungen werden zu den Hauptthemen Kultur, Geschichte, Spiritualität und Kunst der nordwestdeutschen Prämonstratenser. An Johann Bernhard Wilbrand, Jodokus Temme, Wilhelm Tophinke, Bernhard Pöppelmann und die Familienmitglieder des Fürstenhauses Bentheim-Tecklenburg, die im 19. Jahrhundert in der Propstei gewohnt haben, wird in Einzelzimmern erinnert. Mehr Platz gibt es für Empfänge nach standesamtlichen Trauungen im Kapitelsaal. In der Klosterküche könnten Kochkurse veranstaltet werden. Laut Schatzmeister Dr. Friedrich Siebecke verfügt der Verein über ein gutes Startkapital zum Angehen der angestrebten Aufgaben. Es beruht neben den Mitgliedsbeiträgen vor allem auf Spenden und Verkaufserlösen von Büchern, Karten, Eintritten und Gebühren für den Kapitelsaal.