Aus „Die Glocke“ vom 11.03.2006

Konzept und Exponate stehen im Blickpunkt

Herzebrock-Clarholz (das). „Museum in der Kellnerei“: Dieses Vorhaben hat der Freundeskreis Propstei Clarholz jetzt fest im Blick. Ein Arbeitskreis befasst sich intensiv damit. Gleichzeitig ist Restaurator Werner Schumacher in den Räumen aktiv. Bei Jahreshauptversammlung erhielten die Mitglieder jetzt einen Einblick in ein Bündel von Maßnahmen. Das Ziel: eine weitere Aufwertung der Klosteranlage. Im Juni 2007 soll das neue Museum eröffnet werden soll.

Parallel zur Restaurierung muss es jetzt um das Ausstellungskonzept und die Exponate gehen“, wandte sich Vorsitzender Professor Dr. Werner Freitag an die gut besuchte Versammlung, der eine von Professor Dr. Johannes Meier gestaltete Messfeier in der St.-Laurentius-Pfarrkirche vorausgegangen war. Ein konkretes Bild von dem Arbeitsschwerpunkt des Freundeskreises machten sich die Mitglieder beim Besuch in den zukünftigen Museumsräumen. Als wissenschaftlicher Beirat erläuterte Professor Meier die Tätigkeit des Arbeitskreises, dem unter anderem Dr. Inga Kleinknecht und Pater Dr. Einhorn angehören.

„Geschichte, Kunst und Spiritualität der nordwestdeutschen Prämonstratenser“: Das ist der Arbeitstitel des „Museums in der Kellnerei“, berichtete Meier. Er verwies darauf, dass es nur an zwei Stellen Einrichtungen gebe, die dasselbe Thema behandelten.“Mit der regionalen Bezugnahme auf den nordwestdeutschen Raum liegen wir richtig“, stellte der ehemalige Vorsitzende des Freundeskreises fest.

Inzwischen habe der Arbeitskreis bereits eine Liste von Exponaten aus Clarholz erstellt, die sich „natürlich in verschiedenem Eigentum befinden.“ Die Vorstellung ist, auf Basis von Leihverträgen die zahlreichen Stücke, Skulpturen, Gemälde sowie die Gegenstände des alltäglichen und des gehobenen Bedarfs in das Museum zu holen.

Im Obergeschoss des Museums könnten beispielsweise in dem geschlossenen Raum die gärtnerischen Leistungen des Klosters und „alles, was damit zusammenhängt“ – beispielsweise Pläne und Zeichnungen – einen Platz finden. In dem verwinkelten Flur sollen die barocke Frömmigkeit und das geistliche Leben dargestellt werden. Im Erdgeschoss, im ursprünglichen Arbeitsraum des Cellerars (Wirtschaftsverwalters), sollen sich die Lebensart, die Kultur in einem noblen, westfälischen Prämonstratenserstift wieder finden, führte Johannes Meier aus.

Exemplarische Exponate und die sichtbar gemachte Architektur seien Bausteine des Museums. Das alles „fokussiert auf die Zeit des Jahrhunderts, in dem das Gebäude entstanden ist“, sagte Meier weiter. Die Geschichte des Klosters, die ja bereits im Konventhaus aufgearbeitet sei, sei bewusst ausgeklammert worden, betonte das Beiratsmitglied. Ziel sei eine Gestaltung, bei der alle Interessierten einen Zugang zu der Schau fänden. Sowohl die kulturhistorisch interessierte Fachwelt als auch Bürger aus Herzebrock-Clarholz sollen in das Vorhaben einbezogen werden.

Und zukünftig, darauf wies Professor Dr. Werner Freitag schon jetzt hin, müsse es natürlich auch gelingen, personelle Ressourcen im Verein, der zurzeit 170 Mitgliedschaften vorweist, freizusetzen. Denn auch die Betreuung und Begleitung des „Museum in der Kellnerei“ müsse auf Dauer gesichert sein. Dann sei der „Einsatz der kompletten Mitgliedschaft“ gefordert, so der Vorsitzende.