KArte von 1804 gibt Aufschluss über Klosterareal
Herzebrock-Clarholz(gl). Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz hat eine historische Karte aus dem Jahr 1804, die das Kloster Clarholz zeigt und die sich ursprünglich im Besitz des Fürstenhauses zu Bentheim-Tecklenburg befand, an seine rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben. Die Karte war Anfang des Jahres aus dem Müll gerettet worden. Sie soll künftig im fürstlichen Archiv im Schloss Rheda gelagert werden.
Den 4. Februar wird Eckhard Möller so schnell nicht vergessen. Um 12.39 Uhr erhielt der Gemeindearchivar an diesem Tag eine E-Mail, in der von einer zerbrochenen historischen Karte die Rede war, die das Kloster Clarholz zeigen sollte. Als Möller den 1,30 mal 1,40 Meter großen Plan schließlich in den Händen hielt, wurden seine Erwartungen weit übertroffen. „Die Karte inst wunderbar detailgetreu“, schwärmt er. Sie zeigt nicht nur die Gesamtanlage des Klosters Clarholz mit seinem Gebäudebestand zu Beginn des 19. Jahrhunderts, sondern auch die genauen Verläufe der Gräfte, die Börne, die Gebäude am Kirchplatz, den Friedhof und die Führungen der alten Wege.
Dass die Karte überhaupt wieder aufgetaucht ist, ist einem glücklichem Zufall zu verdanken. Alfred Schröder war auf dem Recyclinghof Rheda inmitten vom Müll aus einer Haushaltsauflösung altes Papier aufgefallen, das sich als besagte Karte entpuppte. Er brachte sie zu Heiner Grimm vom Heimatverein Rheda, der wiederum mit der Gemeinde Herzebrock-Clarholz Kontakt aufnahm. Inzwischen konnte der historische Plan auf Kosten des Fürstenhauses im Archivamt für Westfalen, das seit 1968 auch das fürstliche Archiv in Rheda betreut, restauriert werden.
Die Freude in Clarholz über den aufgetauchten Plan ist riesig, zumal er gerade über einen Zeitraum Aufschluss gibt, von dem bislang kein Kartenmaterial vorlag. „Den Klostergarten haben wir ja ganz anders rekonstruiert“, sagt Maximilian Erbprinz zu Bentheimm-Tecklenburg, der jetzt darüber nachdenkt, den Garten noch einmal neu anzulegen. Eine Farbkopie des historischen Plans soll übrigens im Museum in der Kellnerei ausgestellt werden.