Schlaun und zwei seiner Hauptwerke
Herzebrock-Clarholz (gl). Nur recht mittelbar sind die Beziehungen zwischen Clarholz und Johann Conrad Schlaun. Lambert Friedrich von Corfey, am Bau der heimischen Propstei maßgebend beteiligt, war dessen militärischer Vorgesetzter und Lehrer.
„Kirchengeschichte in der Zehntscheune“, die sich mit Architekten, Bildhauern und Orgelbauern der Barockzeit befasst, Schlaun im Mittelpunkt der Erörterungen. Ohne umwerfend neue Forschungsergebnisse präsentieren zu können, entwarf die Münstersche Kunsthistorikerin und Stipendiatin Maria Galen ein umfassendes Bild der Künstlerpersönlichkeit.
Sie skizzierte die Wegemarken des 1695 im warburgischen Nörde geborenen Baumeisters, der sich über die militärische Laufbahn und mit der Gunst des einflussreichen Grafen Ferdinand von Plettenberg als Hofarchitekt empfahl. Als solcher gewann er rasch die Gunst seines Dienstherren, des Fürstbischofs Clemens August von Wittelsbach.
An Hand einer eindruckvollen Lichtbilderserie erörterte die Kunsthistorikerin Stil und Arbeitsweise Schlauns und wählte zur Demonstration aus der Fülle des Möglichen zwei besonders markante Beispiele. Sie stellte das Oktogon des fürstbischöflichen Jagdschlosses Clemenswerth im emsländischen Hümmling vor, das im Schnittpunkt sternförmig zulaufender, achtachsiger Alleen liegt. Als Beispiel für die städtische, durchaus an römischen Vorbildern orientierte Sakralarchitektur des westfälischen Barocks stand in Maria Galens Darstellung der nach völliger Kriegszerstörung original wieder errichtete Zentralbau der Clemenskirche in Münsters Innenstadt. Dabei folgt die verfeinerte Ziegelbautechnik als Formstein auffällig allen Wendungen der künstlerischen Entwürfe.
Für Maria Galens beifällig aufgenommenen Vortrag dankte Professor Dr .Werner Freitag im Namen des veranstaltenden Freundeskreises Propstei Clarholz mit einem Buchpräsent.