Aus „Die Glocke“ vom 4. September 2007

CERP-Delegation in Clarholz

Französische Gäste auf Spuren der Mönche

Herzebrock-Clarholz (ja). Die Spurensuche ehemaliger Wirkungsstätten des Prämonstratenserordens hat eine rund 40 Personen starke Gruppe des „Centre d’Etudes et de Recherches Premontree“ (CERP, wissenschaftliches Forschungszentrum der Prämonstratenser) aus dem französischen Laon am Samstagnachmittag nach Clarholz geführt. Ihr Ziel war das im Jahr 1133 von Rudolf von Steinfurt gestiftete ehemalige Kloster, das durch den Prämonstratenserorden von Cappenberg aus besiedelt wurde.

Cappenberg, ältestes Kloster des Ordens in Deutschland, geht auf eine Gründung durch Norbert von Xanten zurück. In der Diözese von Laon, heute Sitz des CERP, hat dieser 1120 den seit 1126 päpstlich anerkannten Prämonstratenserorden gegründet. Das Zentrum CERP arbeite die Ordensgeschichte auf, erläuterte Frère Dominic Marie, Bibliothekar der Abtei Mondaye in der Normandie, während eines Empfangs durch die Gemeinde im Kapitelsaal der ehemaligen Propstei Clarholz. Zu den Mitgliedern des Zentrums, so erläuterte der Geistliche, zählten Ordensbrüder, Historiker, Besitzer ehemaliger Prämonstratenserklöster und interessierte Laien. Sie stammten aus Frankreich, Belgien, der Schweiz, Italien und Deutschland, ergänzte Martine Plouvier, Vorsitzende des CERP.

Einmal im Jahr besichtigt die Gruppe einen Teil der mehr als 600 Klöster des Ordens in Europa. In diesem Jahr tagte die Gruppe in der Landvolkshochschule Freckenhorst und besichtigte die Klöster Oerlinghausen bei Arnsberg, Cappenberg und Clarholz. Dort führten Johannes Meier, seine Schwester Elisabeth und Jochen Ossenbrink, alles Mitglieder des Freundeskreises Propstei, durch die Klosteranlage und das neue „Museum in der Kellnerei“. Der Besuchergruppe gehörten außer vier Ordensbrüdern auch Pater Bernard Ardura, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Kultur im Vatikan, und der in Rom ansässige Generalabt des Prämonstratenserordens, Pater Thomas Handgrätinger, an. Letzterer war zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen in Clarholz, nachdem er zu Fronleichnam bei der Eröffnung das „Museum in der Kellnerei“ dabei war.

Bürgermeister Jürgen Lohmann begrüßte die Besucher nach den Führungen im Kapitelsaal und informierte sie über die aktuelle wirtschaftliche, soziale und politische Situation der Gemeinde. Gottfried Pavenstädt überreichte das zur 850-Jahr-Feier von Clarholz 1983 herausgegebene Heimatbuch und eine Festschrift. Martine Plouvier bedankte sich für die Besucher mit einem Bildband über Laon und einer CERP-Dokumentation.