Aus „Neue Westfälische“ vom 06.-07.03.2010

Jahreshauptversammlung Freundeskreis Propstei Clarholz

Handschlag für den Einsatz

Herzebrock-Clarholz (ja). Der Fund und die Rettung der „Karte von dem in der Herrschaft Rheda gelegenen Gotteshause Clarholz nebst dazugehörigen Gründen“ aus dem Jahr 1804 bietet einen „substantiellen Erkenntnisfortschritt“ und ist ein Musterbeispiel für das, „was Heimatarbeit ausmacht“, betonte Johannes Meier während der Mitgliederversammlung des Freundeskreises Propstei Clarholz am Montag Abend in der Zehntscheune.

Hätte man diese Karte bereits für die Ende der 90-er Jahre begonnene Rekonstruktion der Klostergartenanlage zur Verfügung gehabt, hätte man anders gestalten können. Vorsitzender Gottfried Pavenstädt dankte Alfred Schröder, der die handgeschriebene Katasterkarte „mit Weitblick“ vor vier Jahren aus dem Müll gerettet hatte und überreichte ihm eine Medaillensonderprägung des ehemaligen Doppelklosters Clarholz-Lette. Zuvor hatte er auf das ebenso reichhaltig wie vielseitige Programm des Vorjahres zurückgeblickt.

Die Ausstellung „Bilder der Bibel im Blaudruck“ im Museum in der Kellnerei sei auf überregional großes Interesse gestoßen. Stark zunehmendes Interesse gebe es auch an Führungen durch die ehemalige Klosteranlage. 64 Paare ließen sich im Kapitelsaal standesamtlich trauen. Nachdem die Brandschutzauflagen für den Kapitelsaal inzwischen gelöst werden konnten, werde es in diesem Jahr voraussichtlich im Juni dort wieder ein Konzert geben.

Beim Museum in der Kellnerei müssten Bauordnung, Brand- und Denkmalschutz noch „auf eine Linie“ gebracht werden. Dort sollen vom sechsten Juni bis dritten Oktober Kräuterbücher des 16. und 17. Jahrhunderts ausgestellt werden und zeigen, wogegen welches Kraut gewachsen ist. Die Ausstellung wird zusammen mit Reinhard Feldmann von der Universitätsbibliothek Münster vorbereitet. Die Seminarreihe „Kirchengeschichte in der Zehntscheune“ werde im Oktober ebenfalls das Thema Klostermedizin behandeln, so Johannes Meier. Außerdem plane man dazu mit der Arbeitsgruppe Klostermedizin der Universität Würzburg einen Workshop.

Der zweite Vorsitzende Hubert Maibaum stellte drei mögliche Tagesfahrten für die Zeit vor den Sommer- oder Herbstferien zur Auswahl vor: die Mehrheit entschied sich für Xanten als erste und für Cappenberg und Oelinghausen als spätere Fahrt. Zusammen mit der Pfarrgemeinde St. Laurentius und dem Heimatverein Clarholz wird der Freundeskreis Propstei Clarholz am 18. April des im KZ Sachsenhausen umgekommenen Clarholzer Bürgers Ernst Kuhlmann gedenken. Am zweiten Mai organisieren dieselben einen Empfang im Konventhaus, aus Anlass des 25 Jahre zurückliegenden Erhalts des Ortsnamens Herzebrock-Clarholz, zu dem auch der damalige Innenminister Herbert Schnoor erwartet wird. Die Kassenprüfer Werner Möller und Heinz Klasmann bescheinigten Schatzmeister Heinz Tegelkamp eine ordentliche Buchführung, woraufhin der gesamte Vorstand entlastet wurde. Johannes Meier verteilte zum Ende der Versammlung ein vom Freundeskreis Propstei Clarholz in Auftrag gegebenes Gutachten zur „Klosterlandschaft Clarholzer Axtbachaue“ für das ILEK (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept des Kreises Gütersloh).