Werner Freitag
16. Dezember 2005
Liebe Mitglieder und Freunde,
die Tage vor Weihnachten sind, zumindest wenn man beruflich und/oder familiär voll eingespannt ist, eine Zeit hektischer Betriebsamkeit. Und wenn ich dann in einer kurzen Pause zwischen Lehrveranstaltungen und Gremiensitzungen einen Gang auf die münsterischen Weihnachtsmärkte wage (es gibt dort sechs!), sind um mich herum Menschentrauben, die sich von einem (Glühwein-) Stand zum anderen kämpfen. Da fällt das Innehalten schwer, um eine Rückschau auf die Aktivitäten des Freundeskreises 2005 zu verfassen und Nachdenkliches zu formulieren. Ich will es trotzdem versuchen.
Zunächst möchte ich auf diesem Wege die Mitglieder begrüßen, die im Jahr 2005 unserem Freundeskreis beigetreten sind: Christophorus und Dr. Sabine Anagnostou, Lahntal; Elisabeth und Dr. Norbert De Lange, Beckum; Monique Flaskamp, Oelde-Lette; Prof. Dr. Alwin Hanschmidt, Vechta; Elisabeth Hüppe, Herzebrock-Clarholz; Reintraut von Langsdorff, Berlin; Bürgermeister Jürgen Lohmann, Herzebrock-Clarholz; Annette und Albert Menke, Oelde-Lette; Maria und Franz Josef Nordhorn, Gütersloh; Kanzleidirektor Albrecht Wrede; Rheda-Wiedenbrück. Seien Sie uns herzlich willkommen!
Daran anknüpfend möchte ich einen Gedanken ausführen, der unsere Arbeit in all den Jahren erst ermöglicht hat – das Engagement unserer Mitglieder. Viele tun Gutes, und der Rundbrief ist ein Forum, davon zu reden, wenn auch nur in Ausschnitten. Da ist zunächst für das Jahr 2005 das hohe Spendenaufkommen zu erwähnen. In Zeiten knapper Kassen und der Angst vor dem Morgen ist diese Spendenfreudigkeit nicht selbstverständlich, zudem wir alle miteinander bei jeder Gelegenheit aufgefordert werden, das Portmonee zu zücken. Zu erwähnen ist auch, dass zwei unserer Mitglieder ihren „runden“ Geburtstag mit einem Spendenaufruf verbunden haben. All dies ermöglichte es uns, mit den kostenintensiven Arbeiten im Erdgeschoss der Kellnerei zu beginnen. Vielen Dank!
Aber auch beim Jahresprogramm konnte sich der Freundeskreis auf die Mitwirkung der Mitglieder verlassen: Hermann Schaub berichtete im Rahmen der Vorträge „Kultur im Kapitelsaal“ über die Residenzstadt Rheda; bei der wunderschönen Eröffnungsfeier des Herzebrocker Klostergartens zeigten Adelheid Eimer, Maria Fuisting und Heiner Schürmann „Flagge“ für den Freundeskreis. Im Vortragszyklus „Kirchengeschichte in der Zehntscheune („Klöster und Stifte an der Oberen Ems“) stellten unsere Mitglieder Prof. Dr. Alwin Hanschmidt und Dr. Jörg Wunschhofer Ergebnisse ihrer Forschungen vor. Franz Kiesl vermittelte uns als Vorsitzender des „Forums Russische Kultur“ (Gütersloh) junge russische Künstler für unser Konzert zum Abschluss des Kirchenjahres, das wegen Terminkollision mit einem Konzert in Herzebrock am Samstag vor Christkönig stattfinden musste. Das Konzert der „Neuen Namen“ war ein musikalischer Hochgenuss.
Unser Jahresprogramm ist wie in jedem Jahr auch anderweitig unterstützt worden. Zwei Namen möchte ich stellvertretend nennen: Judith Ahlke und Dr. Ulrich Gehre, denn sie haben unsere Veranstaltungen durch ihre qualitätsvollen Berichte in der „Glocke“ und in der „Neuen Westfälischen“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Viele ihrer Artikel finden Sie hier. Erwähnen möchte ich ferner das Ehepaar Steppeler, das den Kapitelsaal „hegt und pflegt“, und Herrn Pavenstädt-Westhoff, der zahlreiche Führungen durch das Klosterareal übernahm. Genannt werden muß auch Wolfhard Nopto, der mit seinem Fachwissen als Architekt unser Museumsprojekt engagiert begleitet.
Das Stichwort „Museum“ ist gefallen. Im Oktober begann die Entkernung des Untergeschosses. Inzwischen ist der Raum, in dem einst der Cellerar wirkte, wieder in seinem ursprünglichen Grundriss zu bewundern; der Raumeindruck ist großartig. Sie können sich davon bei der nächsten Mitgliederversammlung (März 2006) einen Eindruck verschaffen. Ich werde mich im Januar darum bemühen, Bilder im Internet zu präsentieren. Bezüglich der umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen haben wir bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Antrag auf Förderung eingereicht. Unser Restaurator Werner Schumacher hat inzwischen die barocke Stuckdecke (Kölner Decke) freilegen können. Um deren Aufbereitung zu ermöglichen, haben wir uns an die Bürgerstiftung Herzebrock-Clarholz gewandt. Wir hoffen auch hier auf eine positive Entscheidung (Nachtrag 22.1.06 – ist inzwischen erfolgt).
Die beiliegende Jahresgabe gibt in ergänzter Form einen Vortrag wieder, den Erika Heitmeyer beim Kolloquium „Kirchengeschichte in der Zehntscheune“ 2003 präsentieren konnte. Es handelt sich um das 1761 gedruckte Gesangbuch der Clarholzer Bruderschaft „Marianischer Bund“. Am Schluss ihres Beitrages zitiert Frau Heitmeyer ein Lied, das den Clarholzer Patron Laurentius lobt, sein Martyrium in barocker Überschwänglichkeit beschreibt und seine Fürbitte herausstellt. Doch in dem Lied finden sich auch einige der Tugenden, die wir uns anlässlich des Weihnachtsfestes wieder vor Augen führen können, um auch im Jahr 2006 gemeinsam unsere Arbeit fortzusetzen: Gottvertrauen, ein gutes Miteinander und Beharrlichkeit, aber auch die Fähigkeit, trotz der „Widerwärtigkeit“ des „glühenden Rostes“ den Humor nicht zu verlieren.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2006 wünscht Ihnen, auch im Namen von Marion Pavenstädt-Westhoff, Hubert Maibaum und Heinz Tegelkamp, Ihr
Prof. Dr. Werner Freitag (1. Vorsitzender)
P.S.: Ein ansprechendes Weihnachtsgeschenk ist der von Johannes Meier verfasste neue Klosterführer. Verkauf u.a.: Volksbank (Clarholz, Lette), Gruppe 13 (Clarholz), Klosterladen Marienfeld. Das gut ausgestattete Werk kostet 7,- €.