Liebe Mitglieder und Freunde,
in diesem Jahr ist auf winterliches Wetter kein Verlass, nur der Blick auf den Kalender bestätigt: Wir nähern uns dem Weihnachtsfest und dem Ende des Jahres 2006.
Gutem Brauch folgend gebe ich mit diesem Weihnachtsrundbrief eine kurze Rückschau auf die Aktivitäten des Freundeskreises im ausklingenden Jahr. Denn ein Jahresprogramm ist ein Angebot. Seine Annahme und Umsetzung sind somit Gradmesser für Qualität und Realitätsnähe. Eine kritische Würdigung ist daher unerläßlich.
Beginnen möchte ich mit dem Dank an alle, die in ganz unterschiedlicher Weise mitgemacht haben, egal, ob sie ein „Mandat“ tragen oder für sich das Angebot annehmen und so „aktive“ Mitglieder unseres Freundeskreises sind. Erfreulich ist festzustellen, dass unser Programm auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, wie sich das etwa beim Konzert am Ende des Kirchenjahres, bei der Vortragsreihe „Kirchengeschichte in der Zehntscheune“ oder beim „Tag des offenen Denkmals“ zeigt. Freilich: Freie Plätze gab es immer noch reichlich!
Hinweise und Berichte der beiden Tageszeitungen „Die Glocke“ und „Neue Westfälische“ haben unsere Arbeit öffentlichkeitswirksam unterstützt. Frau Ahlke und Herrn Dr. Gehre gilt daher unser aufrichtiger Dank. (Übrigens sind die Artikel auf den Internetseiten des Freundeskreises jahrgangsweise nachzulesen: www.propstei-clarholz.de).
„Öffentlichkeitsarbeit“ sind auch die standesamtlichen Trauungen im Kapitelsaal, liebevoll betreut vom Ehepaar Steppeler, sowie die in diesem Jahr erfreulich hohe Anzahl von Besucherinnen und Besuchern aus der näheren und weiteren Umgebung, die von Gottfried Pavenstädt-Westhoff kenntnis- und anekdotenreich durch die ehemalige Klosteranlage geführt wurden. Auch ihnen: Danke schön!
Die Studienfahrt: Kirchen-Klöster-Landschaften – es war die 13. Reise „Auf den Spuren der Prämonstratenser“, führte über Freising in Bayern, das sich in jeder Hinsicht schon auf den Papstbesuch im Herbst vorbereitete, über Stift Wilten/Innsbruck nach Stift Geras nahe der tschechischen Grenze. Die Teilnehmerzahl war von zunächst 22 angemeldeten Teilnehmern bis zur Abreise aus vielerlei einsichtigen Gründen bis auf 12 geschrumpft. Wenngleich die Reise mit einer solch kleinen Gruppe ein intensives Erleben ermöglicht, so stellt sich doch für die Veranstalter die Frage, ob das Interesse im Laufe der Jahre so weit nachgelassen hat, dass die jährliche Studienfahrt als Auslaufmodell anzusehen ist. Das Angebot jedenfalls für das kommende Jahr steht: Magdeburg-Jerichow-Havelberg, mit einigen kleinen romanischen Dorfkirchen unterwegs-Gernrode-Halberstadt (Prämonstratenser und Straße der Romanik). Termin: 31.05.-03.06.2007. Es wird sich zeigen, inwieweit die eben angedeuteten Vermutungen zutreffen.
Ähnliches gilt für das Konzert am Ende des Kirchenjahres. Künstlerisch und musikalisch betrachtet war es eine Freude, den jungen begeisternden Musikern des Quartetts „Capriccio“ mit dem Programm „Mozart pur“ in der Pfarrkirche St. Laurentius zuzuhören. Finanziell aber bedeuten knapp 100 Zuhörerinnen und Zuhörer ein hohes Risiko, das kaum noch zu tragen ist. Denn die Musiker leben von der Ausübung ihrer Kunst und müssen bezahlt werden… Wir werden im Vorstand nach Lösungen und Alternativen suchen.
Sehr guten Zuspruch fand der „Tag des offenen Denkmals“ mit Führungen durch Prof. Freitag und G. Pavenstädt-Westhoff: mit der Barockmusik des Flötisten Thomas Kügeler und der Cafeteria der Landfrauen im Konventshaus.
In der Reihe „Kirchengeschichte in der Zehntscheune“, die thematisch auf die 300-Jahrfeier im kommenden Jahr vorbereitete, indem Baumeister und Künstler der Barockzeit vorgestellt wurden, förderte der Vortrag von Prof. Aumüller, Gießen, neue Aspekte zur Urheberschaft der Clarholzer Orgel zutage. (Unsere beigefügte Jahresgabe/Doppelkarte zeigt den originalen Orgelprospekt von 1727/28.) Der Referent schloss mit hoher Wahrscheinlichkeit, u.a. wegen der Dimensionen der Clarholzer Orgel, den Herforder Orgelbauer Hinrich Klausing aus. Eher komme der Beckumer Meister Heinrich Mencke mit seinen Schülern und Mitarbeitern, eventuell Cappelmann/Geseke, in Frage. „Dennoch dürfen Sie stolz sein, ein solch herrliches Instrument in Ihrer Kirche zu hören.“ Das stimmt versöhnlich! Die Welt ist eben voller Überraschungen, vor denen niemand sicher ist.
In diesem Sinne: Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2007 wünscht Ihnen, zusammen mit Werner Freitag, Marion Pavenstädt-Westhoff und Heinz Tegelkamp
Ihr Hubert Maibaum, Schriftführer